Markwaldschule Langstadt gewinnt Karten, Puzzles und Experimentierkästen
Im Juni vergangenes Jahr hatte sich die Zwergschule, die momentan 68 Kinder besuchen, beim Projekt „Spielen macht Schule“ beworben. Seit 2007 verschenkt der Verein „Mehr Zeit für Kinder“ und das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen sogenannte Spielzimmer an ausgewählte Bildungseinrichtungen. „Bei uns gibt es so etwas gar nicht, dafür sind wir einfach zu klein“, sagt Schulmeyer lachend. Kurzerhand wurde sich unter dem Slogan „Markwaldkinder spielen überall“ beworben – und nun sind sie eine von insgesamt 204 Gewinnern bundesweit. Anstatt eines eigenen Zimmers wurde nach den Winterferien der Rollschrank im Foyer mit den neuesten Gesellschaftsspielen aufgefüllt. Sie können jederzeit und selbständig von den Schülern genutzt werden, sei es in den Pausen oder während der Anfangsphase bis 8 Uhr. Aber auch in den Unterricht werden die neuen Errungenschaften eingebaut.
Besonders wichtig ist der Gewinn auch für die Ganztagsbetreuung. Immerhin bleiben 45 Kinder bis 14.30 Uhr in der Schule, 28 sind sogar bis 16.30 Uhr da. In diesen Stunden, nachdem die Hausaufgaben erledigt sind, bleibt genügend Zeit zum Spielen. Bei jeder Menge Spaß lernen die Kinder bei Mau-Mau, Tabu oder Mühle aber auch wichtige soziale Kompetenzen: gemeinsames Miteinander, Regeln befolgen oder Lernen, zu verlieren sind Eingeschaften, die unbewusst angeeignet werden. „Die Kinder sind begeistert“, schwärmt auch die Schulleiterin. Immer wieder beobachtet sie, dass sich die Schüler gegenseitig kontrollieren, dass die Spiele wieder sorgfältig verstaut werden, oder dass die Großen den Kleinen die Spielregeln beibringen. Eine Stunde Mittagspause verfliegt so im Nu.
Doch die Markwaldschule hat nicht nur erfolgreich beim Projekt „Spielen macht Schule“ teilgenommen. In diesem Zusammenhang hat sie auch 16 Experimentierkästen gewonnen. Wie echte Wissenschaftler können sich die Grundschüler nun spannenden Naturphänomenen widmen, das Klima an Wetterstationen beobachten, eigene Miniatur-Windräder bauen oder die Internationale Raumstation ISS nachbilden. „Wir haben uns für die Wettbewerbe beworben und nie gedacht, dass wir bei beiden gewinnen“, freut sich Birgit Schulmeyer. Die „Werkstatt Experimentieren“ soll sowohl in den Unterricht als auch ins Ganztagsangebot eingebaut werden. Wie toll der Erfolg ist, belegen auch die Zahlen: In ganz Deutschland wurden dafür nur 50 Gewinner ausgewählt.